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Was die Storybögen über deine Geschichte verraten – eine Checkliste

ErzaehlboegenMit DramaQueen kann man die Architektur einer Geschichte visualisieren. Aber was genau kannst du für deine Geschichte aus der Grafik herauslesen? Checke die Erzählbögen deiner Storylines anhand dieser Fragen:

  1. Aus welchen Erzählsträngen bzw. Storylines besteht meine Geschichte?
  2. Hat jede meiner zentralen Figuren ihre eigene Storyline, in der sie die Hauptfigur ist? Habe ich also jeden Erzählstrang aus der Perspektive der jeweiligen Hauptfigur erzählt?
  3. Haben alle wichtigen Figuren ein Want oder Need, das ich als Ziel ihres Strangs definiert habe?
  4. Wenn mein(e) Protagonist(in) ein Want und ein Need hat, macht es Sinn, ihr/ihm zwei Storylines zu geben: eine Wantline und eine Needline.
  5. Geht es für jede Hauptfigur am ersten Plot-Point ihrer Storyline entweder steil nach unten oder steil nach oben? Dann stellt der erste Plot-Point tatsächlich ein einschneidendes Erlebnis für die Figur dar. Wenn nicht, dann fehlt es der Figur entweder an einer Fallhöhe (sie hat also nichts zu verlieren). Oder es gibt keinen Kontrast zwischen dem gewohnten Leben der Figur zu Beginn ihrer Storyline und dem ersten Wendepunkt.
  6. Ist der zweite Akt etwa doppelt so lang wie Akt 1 und Akt 3?
  7. Sind die einzelnen Sequenzen bzw. Stadien deiner Geschichte ungefähr gleich lang? Oder gibt es einzelne Abschnitte, die überproportional lang sind oder sehr viele Szenen enthalten? Wenn ja: Gibt es darin noch Steps oder Szenen, die du kürzen kannst?
  8. Setzen die wichtigen Neben-Stränge spätestens zu Beginn des zweiten Aktes ein?
  9. Ist der Hauptstrang (und damit die Hauptfigur) während der gesamten Geschichte präsent oder gibt es längere Phasen, in denen der Strang (ungewollt) aussetzt oder vernachlässigt wird (zu erkennen an der unterbrochenen Linie)?
  10. Hat jede Storyline ausgeprägte Höhen und Tiefen? Wenn ein Erzählbogen steile Kurven aufweist, dann lebt die Storyline von starken Wendungen und Kontrasten. Verläuft eine Storyline über lange Abschnitte flach und geradlinig, dann fehlt es ihr an Wendungen.
  11. Hat jeder Strang einen vollständigen Bogen? Hat er einen Anstoß, einen Plot-Point 1, einen Midpoint, einen Plot-Point 2 und eine Klimax? Jeder noch so kleine Neben-Strang braucht mindestens zwei Wendungen.
  12. Schließt jede Sequenz mit einem Wendepunkt ab? Grundsätzlich gilt: Je mehr Wendepunkte eine Storyline hat, desto unvorhersehbarer und mitreißender ist sie – vorausgesetzt, die Wendungen sind durch die Handlung und die Figuren motiviert.
  13. Verflechten sich die Erzählstränge miteinander? Gibt es inhaltliche Verknüpfungen zwischen den Wendepunkten der verschiedenen Storylines, indem der Wendepunkt des einen Strangs zugleich der Auslöser für den Wendepunkt des anderen Strangs ist?
  14. Gibt es Szenen, in denen Wendepunkte verschiedener Storylines zusammentreffen? Dies sind die wichtigen Masterscenes deiner Geschichte, auf die du beim Schreiben besonderen Wert legen solltest.
  15. Verlaufen bestimmte Storylines parallel zueinander oder gegenläufig? Gegenläufige Bögen können dramaturgisch sehr wirkungsvoll sein. Sie machen nämlich offenkundig, dass sich z.B. die Ziele von Protagonist und Antagonist widersprechen oder dass sich Want und Need der Hauptfigur widersprechen. Storylines, die weitgehend parallel verlaufen, weisen darauf hin, dass ihre Hauptfiguren das gleiche Ziel verfolgen oder die gleichen Probleme bzw. Konflikte haben.
  16. Dramatisiert sich die Geschichte im dritten Akt zunehmend? Wenn die Kurvenverläufe aller Storylines im dritten Akt steiler werden, nimmt die Dramatik der Geschichte zu.
  17. Fallen die „Klimaxe“ der verschiedenen Storylines zusammen? Nur wenn sie zusammenfallen, ergeben sie zusammen wirklich die Klimax der Geschichte.
  18. Haben am Ende alle Storylines ein Happy End oder gehen alle Storylines schlecht aus? Dies kann unter Umständen eindimensional wirken. Enden die Storylines am Schluss unterschiedlich – positiv und negativ – haben wir es mit einem ambivalenten Ende zu tun. Dies kann emotional sehr befriedigend sein. Ein Beispiel: Die Hauptfigur hat zwar ihr Want nicht erreicht (schlechtes Ende der einen Storyline), aber dafür hat sie ihre große Liebe gefunden (Happy End der anderen Storyline).
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