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Was heißt „intuitiv“? Ein Blick unter die Haube von DramaQueen

Unser Ziel ist, dass DramaQueen ganz intuitiv funktioniert und dem Autor die vielen Funktionalitäten der Software gar nicht auffallen. Für etliche DramaQueen-Features gibt es noch nicht mal einen Button, sondern sie laufen versteckt, quasi unter der Oberfläche ab. Unser letztes Feature, die automatische Figurenerkennung, ist ein gutes Beispiel dafür.

Automatische Figurenerkennung

Was bedeutet „DramaQueen erkennt die Figuren, ihr Geschlecht und ihr Alter automatisch“ eigentlich?
Zunächst einmal muss DramaQueen herausfinden, welche Wörter überhaupt Figuren sind: DramaQueen sucht im Exposé, Treatment und Drehbuch nach dem ersten Auftritt einer Figur. Warum? – weil es die Konvention gibt, dass eine Figur, die zum ersten Mal vorkommt, in Großbuchstaben geschrieben wird. Im Drehbuch sucht DramaQueen außerdem nach allen Sprechrollen, denn die haben einen eigenen Absatzstil.
Nachdem DramaQueen eine Figur gefunden hat, schaut es nach, ob direkt dahinter eine Zahl in Klammern steht. Ist das der Fall, wird diese Zahl automatisch als Alter der Figur in die Figurenliste eingetragen. Danach gleicht DramaQueen den Figurennamen mit einer sehr umfangreichen Datenbank an Vornamen ab – getrennt nach weiblich und männlich. Ist der Name darin enthalten, kann DramaQueen das Geschlecht zuordnen und dieses ebenfalls in der Figuren-Ansicht angeben.

Soweit, so gut. Als nächstes geht es aber darum, die einzelnen Figuren nicht nur einmal zu entdecken, sondern mithilfe der erkannten Figuren alle Vorkommen jeder Figur aufzuspüren. Somit kann die Outline-Ansicht auflisten, welche Figuren in jeder einzelnen Szene auftreten. Damit das funktioniert, muss DramaQueen verschiedene Versionen des Figurennamens miteinander abgleichen können: den vollen Namen einer Figur bei ihrem ersten Auftritt (z.B. „Gisela Meier“) und den Namen, mit dem die Figur durchgängig im weiteren Verlauf des Textes bezeichnet wird („Gisela“). Doch leider ist es noch etwas komplizierter… Denn nicht immer ist der erste Teil der Vorname und der zweite Teil der Nachname. Figuren können auch heißen „Frau Meier“, „Schwester Gisela“ oder „Polizistin 1“. Also gibt es in DramaQueen eine weitere Keyword-Liste mit Anreden und Amtsbezeichnungen („Pfarrer“, „Prinzessin“, „Professor“ etc.), mit deren Hilfe DramaQueen herausfinden kann, dass die als „Kommissar Anton Müller“ vorgestellte Figur im folgenden nicht „Kommissar Anton“, sondern „Kommissar Müller“ genannt wird.

Doch was ist nun, wenn sich der Autor dazu entschließt, „Anton“ mal eben in „Hubert“ umzubenennen? Dann ist es der Anspruch von DramaQueen, dass der Name nicht nur in der Figuren-Ansicht oder nur im Drehbuch korrekt umbenannt wird, sondern überall, wo diese Figur innerhalb der DQ-Datei vorkommt, sprich: in allen Textebenen und Ansichten.
Und damit nicht genug: DramaQueen macht es sogar möglich, gleichzeitig auch alle Abwandlungen eines Namens (etwa den Spitznamen) zu ersetzen und schlägt dabei bereits die grammatikalisch korrekte Genitivabwandlung vor, z.B. “Hans’, „Joyce‘).

All diese Prozesse – das permanente Suchen, Finden, Abgleichen, Übertragen, Korrigieren etc. – sind so optimiert, dass DramaQueen sie in Echtzeit, also Sekunde für Sekunde, bewältigt. Der Autor muss also keinen Synchronisieren-Button drücken, denn die Figurenerkennung ist bereits immer synchron.

Smart-Import

Ein anderes Beispiel für die „tieferen Schichten“ von DramaQueen ist die Leistung unseres Smart-Imports von Drehbüchern, der in Wirklichkeit viel mehr als ein bloßer Import ist. Tatsächlich analysiert unser Importer die äußere Form des Drehbuchs und gewinnt dadurch alle möglichen weiteren Informationen, die im importierten Drehbuch stecken: Es werden die einzelnen Szenen des Drehbuchs erfasst und jeweils der erste Satz in die Szenen-Outline eingetragen. Außerdem werden alle Figuren (mit ihrem Alter und Geschlecht) aufgelistet und sämtliche Informationen, die in den Szenenüberschriften stecken, aufbereitet: der Schauplatz, die Angabe, ob die Szene „INNEN“ oder „AUSSEN“ spielt oder die Tageszeit. Aber auch hier überträgt der Importer den Text nicht einfach, sondern interpretiert ihn: Egal, ob als Tageszeit „FRÜH AM MORGEN“, „MITTAG“ oder „SPÄTER NACHMITTAG“ steht, kann DramaQueen die entscheidende Information extrahieren, nämlich dass die Szene bei Tageslicht spielt. Alle „TAG“-Szenen werden mit einem Sonne-Icon ausgestattet, alle „NACHT“-Szenen bekommen einen Mond und alle „DÄMMERUNG“-Szenen einen Sonnenuntergang. In der Outline-Ansicht kann man sich so einen schnellen, visuellen Überblick über die Tageszeiten aller Szenen verschaffen und wie sich die verschiedenen Tageszeiten abwechseln. (Auch der Smart-Import passiert übrigens in Sekundenschnelle.)

Automatische Storyline-Erkennung

Noch komfortabler wird es, wenn die einzelnen DramaQueen-Tools ineinandergreifen. Denn wenn wir beide Funktionen – die automatische Figurenerkennung und den Smart-Import – nun miteinander kombinieren und verzahnen, kann DramaQueen in Kürze bereits beim Import die einzelnen Storylines eines Drehbuchs automatisch erkennen. Das ist deshalb möglich, weil jede Storyline eine eigene Geschichte zwischen bestimmten Figuren erzählt. Und wenn bekannt ist, welche Figuren in jeder Szene miteinander agieren, ist die Schlussfolgerung, welche Szene zu welcher Storyline gehört, kein Problem mehr!

Soweit die Theorie… In der Praxis werden wir auch beim Umsetzen dieses Features – zu sehen im nächsten Update – wieder darauf stoßen, dass es nicht ganz so einfach ist und wieder eine Reihe von speziellen Usecases berücksichtigt werden müssen. Aber wir werden auch diesmal eine ganz „intuitive“ Lösung hinbekommen.

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